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Interview mit Oberpfalzmedien im Januar 2025 zu Geldanlage und Ausblick 2025

OM: Die Zinsen sinken ja wieder: Lohnt sich das klassische Sparen im Jahr 2025?

Dr. Bernhardt: Langfristig betrachtet ist klassisches Sparen, etwa in Form von Sparbüchern oder Festgeld, keine geeignete Strategie für den Vermögensaufbau. Ausschlaggebend ist der Realzins, also die Verzinsung nach Abzug der Inflationsrate, und nicht der Nominalzins. Berücksichtigt man den Realzins sowie mögliche Kosten, zeigte sich in der Vergangenheit häufig, dass die Rendite nach den genannten Einflüssen sogar negativ ausfiel. Wer Vermögen beispielsweise für die Altersvorsorge aufbauen oder bestehendes Kapital sichern möchte, sollte daher nach besseren Alternativen suchen.

OM: Wo und wie sollte man momentan sein Geld anlegen, wenn man kurz- und mittelfristig darauf zurückgreifen möchte?

Dr. Bernhardt: Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Geld kurz- oder mittelfristig zu parken oder zu investieren. Dabei sollte jedoch immer bedacht werden, dass kurzfristig nicht gleich kurzfristig und mittelfristig nicht gleich mittelfristig ist. Jeder Anleger muss individuell abwägen, welche Risiken er eingehen möchte und wie flexibel seine Geldanlage sein soll. Wie so oft gilt auch hier: Es kommt auf die individuellen Umstände an.

OM: Wenn es um Langfristigkeit geht, werden ja immer Aktien empfohlen: Was empfehlen Sie für dieses Jahr? Welche Fonds? Wie viele Fonds? Wie viel Geld sollte mann/muss man einsetzen?

Dr. Bernhardt: Diese Fragen lassen sich nur durch einen individuellen Finanzplan beantworten. Pauschale Empfehlungen sind nicht zielführend, da die optimale Geldanlage von zahlreichen persönlichen Faktoren abhängt. Auch die Frage, wie viel Geld investiert werden sollte, erfordert eine detaillierte Analyse der Gesamtvermögenssituation und sollte Teil eines fundierten Finanzplans sein.

Bei der Geldanlage zählt weniger die Anzahl der Fonds, sondern vielmehr die Qualität, ein durchdachtes Gesamtkonzept und eine klar definierte Strategie. Eine gute Geldanlage zeichnet sich dadurch aus, dass die einzelnen Investments sinnvoll aufeinander abgestimmt sind und gemeinsam eine übergeordnete Strategie verfolgen. Ein wahlloses Zusammenstellen von Fonds birgt unerwartete Risiken und führt meist zu ineffizienten Ergebnissen.

OM: 2024 war ja ein erfolgreiches Aktienjahr: Gilt das bekannte Zitat „Kaufen Sie Aktien und nehmen Sie Schlaftabletten“ (Danach wache man reich auf) auch noch 2025?

Dr. Bernhardt: Die Frage ist widersprüchlich. Richtig ist, dass Aktieninvestments langfristig angelegt sein sollten und man nicht kurzfristig auf das investierte Kapital angewiesen sein darf. Deshalb spielt es keine Rolle, ob wir uns im Jahr 2025, 2026 oder 2027 befinden. Entscheidend ist ein überzeugendes Anlagekonzept mit integriertem Risikomanagement, dem man konsequent treu bleibt.

Der genaue Einstiegszeitpunkt ist dabei zweitrangig, da es ohnehin unmöglich ist, den perfekten Moment zu erwischen. Viel wichtiger ist es, am Markt teilzuhaben, anstatt nur von der Seitenlinie zuzusehen. Ein bekanntes Zitat bringt es auf den Punkt: „Wer den Abschwung nicht mitmacht, war beim Aufschwung auch nicht dabei.“

OM: Trump, KI-Hype … Welche Risiken gibt es aktuell bei Aktien? Droht da nicht eine riesige Tech-Blase, gerade in den USA, zu platzen? Oder bietet das den Anlegern große Chancen?

Dr. Bernhardt: Eine Blase entsteht, wenn die Bewertungen den tatsächlichen Unternehmensgewinnen deutlich vorauseilen. Ob eine Blase letztendlich platzt oder nicht, hängt unter anderem davon ab, ob die Gewinne die hohen Bewertungen wieder einholen können. Das bleibt abzuwarten. Die Herausforderung besteht darin, mit einer durchdachten Strategie auf diese Unsicherheiten vorbereitet zu sein. Die Frage, ob sich daraus eine große Chance ergibt, klingt eher nach Spekulation und hat mit einem vernünftigen, langfristig orientierten Investieren wenig zu tun.

OM: Ein Beispiel für einen bekannten Index ist der MSCI World: Ist der sinnvoll oder ist er zu abhängig von den US-Firmen (siehe Gefahr Frage vorher)?

Dr. Bernhardt: ETFs, die den MSCI World abbilden, sind bei privaten Anlegern äußerst beliebt. Allerdings werden die mit diesem Index verbundenen Risiken oft unterschätzt. Der hohe Anteil der USA macht den MSCI World nahezu ineffizient, da es bei vergleichbarem Risiko sinnvoller sein kann, direkt in US-Indizes zu investieren.

Zusätzlich ist der Index stark auf einige wenige Großunternehmen konzentriert. Diese wenigen Aktien bestimmen maßgeblich die Bewegungen des gesamten Index. Wer bereit ist, sein Vermögen in diese Handvoll Unternehmen zu investieren – und das ohne ein aktives Risikomanagement –, mag sich damit wohlfühlen. Für mich persönlich wäre dieses Risiko jedoch zu hoch. Ich bevorzuge fundierte und, idealerweise, wissenschaftlich basierte Anlagekonzepte, die breiter diversifiziert sind.

OM: Welche Aktien lohnen sich 2025? Lohnt es sich noch in die US-Tech-Firmen wie Amazon, Nvidia, Apple zu investieren?

Dr. Bernhardt: Wenn ich das wüsste, würde ich Ihre Fragen von meiner Yacht aus beantworten. Niemand kann in die Zukunft blicken. Daher mein Appell: Setzen Sie sich nicht zu sehr auf Einzelinvestments fest. Im Zentrum jeder Geldanlage sollte immer die Gesamtstrategie stehen.

OM: Welche Aktien lohnen sich überhaupt nicht? Ist es jetzt sinnvoll in deutsche Autohersteller wie VW oder BMW zu investieren?

Dr. Bernhardt: Auch hier kann ich nur auf die vorherige Antwort verweisen. Vielleicht erleben unsere Autohersteller die Renaissance des Jahrhunderts, oder vielleicht wird der ein oder andere insolvent gehen. Zugegeben, beides erscheint eher unwahrscheinlich, aber in dieser Bandbreite werden sie sich mit Sicherheit bewegen.

OM: Der Bitcoin-Hype ist auch dank Trump größer denn je, viele Menschen, vor allem im Internet, werben dafür: Soll man nun in Bitcoin investieren oder lieber die Finger lassen? Ist es gar dumm, nicht auf diesen Zug aufzuspringen (wenn man vor allem bestimmte Influencer/„Experten“ hört, könnt man das ja sofort glauben)?

Dr. Bernhardt: Von den Inhalten der meisten Influencer rate ich grundsätzlich ab. Oft fehlt es an fundierter Ausbildung, was zu diffus vermitteltetem Halbwissen und teilweise sogar falschen Aussagen führt. Ein weiteres Problem sehe ich bei den meist jungen Influencern, die während des längsten Bullenmarktes der Geschichte aktiv wurden. Sie und ihre Zuschauer kennen im Grunde nur steigende Märkte. Dass es auch anders laufen kann, zeigen die 2000er Jahre, geprägt von der Dotcom-Blase und der globalen Finanzkrise. Diese Perioden verdeutlichen, wie wichtig Risikomanagement ist – oft sogar wichtiger als die Maximierung der Rendite. Deshalb ist es besonders bei der Investition in Kryptowährungen ratsam, ein solides Risikomanagement zu integrieren. Wer offen für Kryptowährungen ist, sollte auf jeden Fall nur einen kleinen Teil seines Kapitals investieren. Es gibt mittlerweile moderne und interessante Anlagekonzepte, die diese Anforderungen erfüllen und eine echte Alternative für Kryptoinvestoren darstellen können.

OM: Worauf sollte man bei Bitcoin/Kryptowährungen achten?

Dr. Bernhardt: Wie bei jedem Investment ist es wichtig, die zugrunde liegenden Marktmechanismen zu verstehen. Dazu gehören die Handelbarkeit sowie die Risiken, die mit der jeweiligen Anlage verbunden sind. Im Bereich der Krypto-Investitionen ist es zusätzlich ratsam, sich mit den dahinterstehenden Technologien vertraut zu machen.

Wer mit Kryptowährungen handeln möchte, sollte unbedingt eine seriöse, regulierte Plattform wählen, die nachweislich über entsprechende Sicherheitsvorkehrungen verfügt. Ich erinnere hier an die Börse FTX, die Milliarden an Kundengeldern veruntreut hat. Investoren sollten außerdem darauf achten, dass die Plattform ausreichend Liquidität bereitstellt, um einen reibungslosen Handel zu ermöglichen.

Gerade im Kryptobereich spielt die sichere Verwahrung eine entscheidende Rolle. Daher ist es wichtig, ein sicheres Wallet zu wählen und den Private Key stets sorgfältig zu verwahren. Wer über börsengehandelte Produkte in Kryptowährungen investieren möchte, sollte zudem auf die Besicherung dieser Produkte achten.

OM: Was ist mit Immobilienkäufen? Soll man derzeit abwarten, bald zuschlagen oder es gar sein lassen? Worauf kommt es dabei an? Wie wird das Jahr in diesem Bereich?

Dr. Bernhardt: Auch Immobilien können eine interessante Komponente beim Vermögensaufbau darstellen. Ob es sich lohnt, in Immobilien zu investieren, hängt jedoch vom Einzelfall ab. Immobilien führen häufig zu einem hohen Klumpenrisiko, mit dem man gut umgehen muss. Für interessierte Immobilieninvestoren bieten sich hier gegebenenfalls spezielle Immobilienstrategien an.

Bei einem Immobilieninvestment sollten neben den Kriterien der Immobilie selbst auch weitere Faktoren berücksichtigt werden. Besonders wichtig sind die Gesamtrendite im Vergleich zu den Darlehenszinsen. Dabei bezieht sich die Gesamtrendite nicht nur auf die Mieteinnahmen. Wenn man gezielt in ausgewählte Immobilien investiert, kann man die Gesamtrendite deutlich attraktiver gestalten. Weniger entscheidend ist in diesem Fall der genaue Zeitpunkt des Kaufs, viel wichtiger ist die Verfügbarkeit. Die Nachfrage nach derartigen Immobilien bleibt hoch, während das Angebot begrenzt ist.

Insgesamt ist von einem Kauf ohne seriöse fachliche Beratung abzuraten, insbesondere bei Immobilieninvestments. Die Komplexität und die zahlreichen Fallstricke können schnell zu einem unrentablen Investment führen.

OM: Vielen Dank für das Gespräch, Herr Dr. Bernhardt.

Dr. Bernhardt: Sehr gerne.


Investmentphilosophie

Als Senior Partner der Deutschen Wertpapiertreuhand bieten wir exklusiven Zugang zu unseren Vermögensverwaltungsstrategien. Dabei nimmt die Deutsche Wertpapiertreuhand die Rolle des Vermögensverwalters ein.

Investmentphilosophie

Unsere Investmentphilosophie folgt einem strukturierten und wissenschaftlich fundierten Ansatz. Wir sind überzeugt, dass eine quantitative Investmentstrategie langfristig stabilere und vielversprechendere Ergebnisse liefert.

Wir vertreten zudem die Meinung, dass jedes Portfolio – je nach strategischer Ausrichtung – sowohl innerhalb als auch über Anlageklassen hinweg einen ausreichenden Grad an Diversifikation aufweisen sollte. Somit schließen wir konzentrierte Portfolios, die sich nur auf einige wenige Investments oder Themen fokussieren, kategorisch aus.

Zudem verfolgen wir eine werthaltige, konstante und langfristige Anlagepolitik. Daher finden hochspekulative Anlageformen in unserer Portfoliokonstruktion keine Berücksichtigung.

Unser Investmentansatz zielt auf eine stabile Ertragsentwicklung und basiert auf einer Vielzahl fein abgestimmter Investmentstrategien. Dabei kombinieren wir hauseigene, von uns gemanagte computergestützte Strategien mit externen Ansätzen von sorgfältig ausgewählten Investmentmanagern.

Das Fundament unserer Vermögensverwaltung bildet dabei unser makroökonomisches Zustandsmodell, das als Grundlage für die Steuerung der Portfolios dient.

Das makroökonomische Zustandsmodell als Fundament unserer Vermögensverwaltung

Unser Modell segmentiert die globale Konjunktur in unterschiedliche Zustände, deren Bestimmung auf einer umfassenden Analyse makroökonomischer Daten und statistischer Modelle basiert. Dabei haben wir vier zentrale Wirtschaftsphasen identifiziert, die wir als Zustände (engl. „states“) S1, S2, S3 und S4 bezeichnen.

Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass bestimmte Investmentstrategien und Asset-Klassen in spezifischen Zuständen besonders erfolgversprechend sind. Daher haben wir für jeden Zustand ein individuell angepasstes Zustandsportfolio entwickelt. Diese Portfolios kombinieren die oben erwähnten Investmentkonzepte, die optimal auf die charakteristischen Anforderungen des jeweiligen Zustands ausgerichtet sind, um vielversprechende Investitionsergebnisse zu erzielen.

Je nach von uns berechneten Zustand investieren wir dann in eines der Zustandsportfolios. Die nachstehenden Grafiken zeigen die Logik dieses Prozesses.

Abbildung 1: Logik des Zustandsmodells in Periode 1

Abbildung 1: Logik des Zustandsmodells in Periode 1

Abbildung 2: Logik des Zustandsmodells in Periode 2

Abbildung 2: Logik des Zustandsmodells in Periode 2

Individuelle Anlagestrategien für jeden Anleger

Jeder Anleger ist individuell und hat seine eigene Risikoneigung. Um dieser Individualität gerecht zu werden, bieten wir Zugang zu verschiedenen Strategieausrichtungen. Diese variieren in der Risikobereitschaft und der Auswahl der zugrunde liegenden Investmentstrategien, bleiben jedoch stets der oben beschriebenen Investmentphilosophie treu.

Durch diese Flexibilität können wir sicherstellen, dass jedes Portfolio optimal auf die individuellen Bedürfnisse und Ziele unserer Mandanten abgestimmt ist.

Fazit

Unsere verschiedenen Strategieausrichtungen gewährleisten, dass der Investmentprozess flexibel bleibt und sich den individuellen Bedürfnissen unserer Mandanten anpasst. Dabei bleibt unsere quantitative Investmentphilosophie stets der Kern unseres Handelns, unabhängig von der vom Investor gewählten Strategieausrichtung.


Was ist eine Vermögensverwaltung?

  • Die Aufgabe einer Vermögens­verwaltung ist, das Vermögen ihrer Mandanten zu managen und zu optimieren.
  • Bei einer Vermögensverwaltung ist der nachhaltiger Anlageerfolg wichtiger als ein schneller Gewinn. Es wird daher nicht mit dem anvertrauten Vermögen spekuliert, sondern auf eine systematische und zielgerichtete Vermögensbildung über entsprechende Investments gesetzt.
  • Qualifizierte Vermögensverwalter bieten eine individuelle Betreuung.
  1. Finanzielle Ziele der Vermögensverwaltung und Unabhängigkeit
  2. Für wen ist eine Vermögensverwaltung geeignet?
  3. Sicherheit und rechtlicher Rahmen
  4. Unterschiede zur Anlagevermittlung und Vorteile einer unabhängigen Vermögensverwaltung
  5. Wie lässt sich Vermögensverwaltung und Finanzplanung vereinen?
  6. Fazit

Unter Vermögensverwaltung versteht man das professionelle Management von Vermögen, um die definierten finanziellen Ziele des Mandanten zu erreichen. Dabei übernimmt der Vermögensverwalter sowohl eine beratende als auch eine umsetzende Rolle. Ein qualifizierter Vermögensverwalter trifft eigenständige Anlageentscheidungen im Rahmen der gemeinsam festgelegten Strategie und sorgt für eine zielgerichtete Entwicklung des Vermögens.

Zu den allgemeinen Zielen der Vermögensverwaltung zählen:

  • Vermögenswachstum
  • Vermögenserhalt

Vermögensverwalter legen Wert auf eine breite Diversifikation des Portfolios und können, je nach Risikoneigung des Kunden, Investments unterschiedlicher Risikoklassen eingehen.

Ist eine Vermögensverwaltung unabhängig, dann ist sie nicht an bestimmte Produkte oder Anbieter gebunden sind. Dadurch ermöglicht es dem Vermögensverwalter, aus sämtlichen Anlagemöglichkeiten die besten Investitionen im Interesse der Mandanten auszuwählen.

Eine Vermögensverwaltung eignet sich für Menschen, die wissenschaftlich, strukturiert und individuell ihr Vermögen planen und verwalten lassen möchten und eine echte Alternative zu Banken und Versicherungen suchen.

Sie eignet sich insbesondere für Menschen, die sich nicht zutrauen, ihr Vermögen selbst zu verwalten, oder die ihre Zeit lieber anderweitig nutzen möchten.

Die Vermögensverwaltung basiert auf einem Treuhandverhältnis: Das Vermögen des Mandanten bleibt stets Sondervermögen und ist somit auch im Fall einer Insolvenz des Verwalters geschützt. Die rechtliche Grundlage der Vermögensverwaltung bildet das Kreditwesengesetz. Vermögensverwalter benötigen eine Genehmigung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zur Finanzportfolioverwaltung.

Mandanten behalten jederzeit die Kontrolle und natürlich Eigentum über ihr Vermögen und können auch jederzeit darauf zugreifen. Der Vermögensverwalter hat lediglich eine Handlungsvollmacht, um seine Investmentstrategie umzusetzen.

Seriöse Vermögensverwalter zeichnen sich durch ihre Mitgliedschaft im Berufsverband VuV (Verband unabhängiger Vermögensverwalter) sowie entsprechende Qualifikationen, wie etwa den CFA (Chartered Financial Analyst), aus.

Bei der Vermögensverwaltung bezahlt der Mandant einen festen Honorarsatz. Der Vermögensverwalter erhält keine Provisionen und gibt in der Regel alle Provisionen an den Mandanten zurück.

Zu den wesentlichen Vorteilen einer Vermögensverwaltung gehören der exklusive Zugang zu modernen Investmentstrategien, aktives Risikomanagement und transparentes Reporting. Ein solches Gesamtkonzept steht Privatanlegern ohne Vermögensverwalter normalerweise nicht zur Verfügung.

Zudem profitieren Mandanten von einer professionellen und neutralen Beratung, die unabhängig von Produktvorgaben erfolgt. Durch die laufende Überprüfung der Anlagestrategie und regelmäßige Berichte bleibt die Verwaltung flexibel und anpassungsfähig, um den langfristigen Zielen des Mandanten gerecht zu werden.

Die Vermögensverwaltung ist ein Bestandteil der umfassenderen Finanzplanung, kann jedoch auch unabhängig betrachtet werden. Während die Finanzplanung das Gesamtbild umfasst – einschließlich Immobilien, alternativen Investments, Steuern, Erbschaft und Nachfolge – konzentriert sich die Vermögensverwaltung auf die Geldanlage an den internationalen Kapitalmärkten.

Die Dr. Bernhardt Finanzplanungs GmbH bietet Zugang zur Deutschen Wertpapiertreuhand, einem führenden unabhängigen Vermögensverwalter in Deutschland. Dr. Matthias Bernhardt fungiert als Senior Partner, Portfoliomanager und Vermögensverwalter im Namen der Deutschen Wertpapiertreuhand. Im Fokus aller Anlagestrategien steht eine quantitative Investmentphilosophie.

Die Vermögensverwaltung ist eine ideale Lösung für Anleger, die langfristig investieren und von professionellem Management profitieren möchten. Sie kombiniert Professionalität, Flexibilität und individuell angepasste Strategien für eine nachhaltige Vermögensentwicklung.


Verlust- und Steuertöpfe

Die Besteuerung von Kapitalerträgen in Deutschland ist komplex und unterliegt verschiedenen Regelungen, die darauf abzielen, einen fairen und ausgewogenen Steueransatz zu gewährleisten.

Erträge aus Wertpapiergeschäften werden grundsätzlich mit der Kapitalertragssteuer oder der Quellensteuer versteuert. Allerdings werden die erzielten Gewinne zunächst mit angefallenen Verlusten verrechnet. Dabei stehen grundsätzlich sog. Verlusttöpfe den Steuertöpfen gegenüber.

Es gilt aber zu beachten, dass die Verluste aus Aktiengeschäften (=Verlusttopf Aktien) getrennt von anderen Wertpapieren, wie z.B. ETFs und andere Fonds, Dividenden oder Zinsen (=Verlusttopf Sonstiges) verrechnet werden.

Dabei gilt zu beachten:

  • Gewinne aus dem Steuertopf Sonstige, können nur mit den Verlusten aus dem Verlusttopf Sonstige verrechnet werden.
  • Gewinne aus dem Steuertopf Aktien können mit den Verlusten aus dem Verlusttopf Aktien und aus dem Verlusttopf Sonstige verrechnet werden.
  • Verluste aus dem Verlusttopf Aktien können nur mit dem Steuertopf Aktien verrechnet werden.
  • Wenn nach der vollständigen Verrechnung ein Gewinn bleibt, wird dieser mit dem Steuerpauschbetrag belastet.
  • Bleibt auch danach noch ein Gewinn übrig, wird darauf die Abgeltungssteuer fällig.
  • Seit dem 01.01.2022 können Verluste aus Termingeschäften nicht mehr mit einem Verlusttopf verrechnet werden. Eine Verrechnung erfolgt hier über die Steuererklärung und damit der Anwendung des persönlichen Steuersatzes.

Musste der Investor bereits Quellensteuer im Ausland bezahlen und diese wurde noch nicht auf die Abgeltungssteuer in Deutschland angerechnet, wird diese anrechenbare Quellensteuer in einem dritten Topf (=Quellensteuertopf) berücksichtigt. Während bei den andere beiden Verlusttöpfen je ein Steuertopf komplementär gegenübersteht, ist dies bei der Quellensteuer nicht der Fall. Der Quellensteuertopf steht damit allein.

Beispiel 1

  • Realisierte Aktiengewinne: 1.000 EUR (Steuertopf Aktien)
  • Realisierte Aktienverluste: 600 EUR (Verlusttopf Aktien)
  • Realisierter ETF-Verlust: 300 EUR (Verlusttopf Sonstige)
  • Realisierte Zinseinnahme: 50 EUR (Steuertopf Sonstige)

Die Aktiengewinne von 1.000 EUR werden mit den Aktienverlusten verrechnet, also bleiben 400 EUR Gewinn übrig. Der Verlust aus den ETF Verkäufen kann mit den Zinseinnahmen gegengerechnet werden, sodass ein Verlust von 250 EUR bleibt. Dieser kann allerdings mit den 400 EUR aus den Aktiengewinnen verrechnet werden, sodass ein steuerlich relevanter Gewinn von 150 EUR bleibt. Diese 150 EUR bilden dann die Berechnungsgrundlage für die Kapitalertragssteuer.

Beispiel 2

  • Erhaltene Dividende: 250 EUR (Steuertopf Sonstiges)
  • Verlusttopf Sonstiges: 0 EUR
  • Freibetrag ist bereits ausgeschöpft
  • Realisierte Aktiengewinne: 0 EUR (Steuertopf Aktien)
  • Realisierte Aktienverluste: 250 EUR (Verlusttopf Aktien)

Da der Investor keine sonstigen Verluste hatte, kann der erhaltenen Dividende nichts gegengestellt werden, auch nicht die realisierten Verluste aus den Aktiengeschäften. Damit fällt auf die vollen 250 EUR die Abgeltungssteuer an. Der Aktienverlust kann auch nicht verwendet werden, da dieser nur auf Aktiengewinne anrechenbar ist. In diesem Fall würde der Verlusttopf Aktien unangetastet bleiben.

Beispiel 3

  • Aktiengewinne: 10.000 EUR (Steuertopf Aktien)
  • Aktienverluste: -5.000 EUR (Verlusttopf Aktien)
  • Quellensteuer auf US Aktien: 1.000 EUR (Quellensteuertopf)

Beträgt zunächst auf der Aktienseite die steuerliche Bemessung 5.000 EUR (10.000 EUR – 5.000 EUR), wird davon die bereits bezahlte Quellensteuer abgezogen. Berücksichtigt man zudem den Freibetrag von 1.000 EUR lautet die steuerliche Bemessung 3.000 EUR.

Möchten Sie Ihr Depot beispielsweise aus Kostengründen von einer Bank auf eine andere Bank übertragen, dann können Sie Ihre Verlusttöpfe mitnehmen. Dies ist allerdings nur möglich, wenn Sie Ihr gesamtes Depot übertragen.

Der Gesetzgeber behandelt die verschiedenen Töpfe zum Jahreswechsel unterschiedlich. Der Steuertopf und der Quellensteuertopf werden am 31.12. auf null gesetzt und es wird entsprechend die aufgelaufene Steuer entrichtet.

Die Verlusttöpfe Aktien und Sonstige werden auch im neuen Jahr weitergeführt. Dabei werden aufgelaufene (also nicht verrechnete Verluste) zu späteren Zeitpunkten noch zur Minderung künftiger Gewinne verwendet.

Eine beispielhafte Aufstellung kann wie folgt ausschauen.

29.12.202203.01.2023
Gewinne/Verluste Aktien-5.000-5.000
Verlustverrechnungstopf Aktien-5.000-5.000
Gewinne/Verluste Sonstige20.0000
Verlustverrechnungstopf Sonstige00
In Anspruch genommener Freibetrag8010
Verbleibender Freibetrag01.000
Anrechenbare ausländische Quellensteuer00
Abgeführte Kapitalertragsteuern inkl. Soli*5.236,030
Angerechnete ausländische Quellensteuer13,790
Beispielhafte Aufstellung der Steuer- und Verlusttöpfe. *Kirchensteuer wurde nicht berücksichtigt.

Der Freibetrag wurde von 801 EUR auf 1.000 EUR (Paare 2.000 EUR) erhöht Ende 2022 betrug der Verlusttopf Aktien -5.000 EUR. Weil keine Gewinne anfielen, wurde dieser Topf ins Jahr 2023 übertragen. Den sonstigen Gewinnen von 20.000 EUR stehen keine Verluste gegenüber. Diese 20.000 EUR Gewinn werden besteuert und der Steuertopf Sonstiges dann zu Beginn des neuen Jahres auf 0 zurückgesetzt. Ebenso wird der Quellensteuertopf am Jahresende wieder auf Anfang gestellt.